die aktuell laufende Diskussion um den viel gerühmten Nibbi-Vergaser (sh. viewtopic.php?t=4879) hat mich ins Grübeln gebracht und es stellen sich mir die (nicht technischen) Fragen:
- Darf man den Vergaser überhaupt so ohne Weiteres gegen einen anderen tauschen?
- Ohne Gutachten, ABE, Eintragung?
- Und kann man dann da jeden "dahergelaufenen" Luftfilter drauf schrauben?
Bei einem modernen Fahrzeug - soviel habe ich schon herausbekommen - lautet die Antwort wohl auf jeden Fall "nein". Weil Vergaser und Luftfilter auf die Leistungsabgabe, die Abgaswerte und evtl. auch auf die Geräuschentwicklung entscheidenden Einfluß haben und das wiederum die Bauartgenehmigung des Fahrzeugs abändert.
Eine schnelle Google-Recherche führt da ganz schnell zu Antworten, die in Richtung "Einzelabnahme", "Leistungsprüfstand", "TÜV-Gutachten", "Abgasmessung", "Verlust der Betriebserlaubnis" etc. gehen. Das klingt kompliziert und teuer...
Vielleicht sieht das beim Oldtimer-Moped aber anders aus?
Abgaswerte und Abgasmessung sind für uns i.d.R. kein Thema. Und die Leistungssteigerung dürfte durch den Vergaser marginal sein (9,5 PS statt 9 PS? Mehr wird's wohl nicht sein. Interessiert das jemanden?).
Bevor wir jetzt alle ins Mutmaßen verfallen richtet sich meine Frage also vorwiegend an jemanden, "der sich mit so etwas auskennt".
Vielleicht ist unter Euch ja einer, der bei der Polizei arbeitet? Oder bei TÜV/Dekra/Zulassungsbehörde? Oder als Gutachter/Sachverständiger?
Warum interessiert mich das? "Merkt doch eh keiner". "Wer viel fragt geht viel irr". "No risk no fun" - ich kann diese Antworten schon hören.

Aber ich wohne in einer Gegend, in der es in letzter Zeit einige "Schwerpunktkontrollen Motorrad" gab. Die Polizeibeamten, die in solchen Kontrollen arbeiten kennen sich sehr gut aus - soviel zum Thema "merkt doch eh keiner" (zumal man z.B. dem Nibbi auf den ersten Blick ansieht, dass der nicht zu einem 60 Jahre alten Fahrzeug gehört).
Noch schlimmer ist der Fall, wenn man mit einem derart umgebauten Roller einen schweren Unfall hat und hinterher ein Gutachter anrückt, der das Wrack auf Herz und Nieren prüft. Das kann dann im schlimmsten Fall richtig teuer werden (wg. Teilschuld und Haftungsausschluss).
Ich bin gespannt, ob jemand Genaueres weiß.
Falls nicht könnte "der Club" ja auch mal im Interesse der Clubmitglieder beim ADAC nachfragen. Weil: die ollen Bing und Pallas kommen jetzt alle in die Jahre. Ersatzteile werden Mangelware und teuer. Irgendwann steht jeder, der seinen Heinkel gerne im Alltag nutzen möchte vermutlich vor dem Problem, dass der Vergaser ersetzt werden muss.
Danke schon mal an alle "Wissenden" und beste Grüße,
Bernd