Hallo zusammen,
ich bin neu im Forum und bin seit einem Monat stolzer Besitzer von zwei Perlen. Eine davon am Stück mit kompletter Geschichte vom Kauf im Jahr 1955 bis zur Stilllegung 1965, die zweite nach einem kapitalen Sturz (wahrscheinlich 1962) mit gebrochener Tretlagerwelle in Einzelteile zerlegt. Der zerlegte Motor stammt lt. Typenschild aus dem Jahr 1956, das Typenschild am Rahmen ist schwer zu entziffern, ich glaube 1957 lesen zu können. Die Einzelteile des Motors sind jetzt Ultraschall gereinigt und weil sie so schön sauber sind, habe ich die Kanäle vermessen.
Der Perle-Zylinder wurde von Mahle gegossen und Mahle hat die Gusskerne für die Überströmkanäle der Mopeds (und später auch der Mofas) aus Stabilitätsgründen immer etwas größer als notwendig gemacht. Gedrosselt wurden diese Zylinder dann dadurch, dass die Kolbenoberkante am unteren Totpunkt die Überströmkanäle nur zum Teil geöffnet hat.
Irgendwo habe ich gelesen, dass die späten Perlen, durch andere Bearbeitungsmasse des Zylinders gedrosselt wurden, um die 1956 eingeführte Geschwindigkeitsbeschränkung von 40 km/h für Mopeds einhalten zu können. Zum Drosseln hat man am Zylinderfuß mehr Material abgenommen und oben etwas mehr draufgepackt.
Um ein sauberes Steuerdiagramm erstellen zu können, wäre es schön, wenn mir jemand ein paar Daten bestätigen würde:
- Hub = 41,8 mm
- Pleuellänge (Abstand der beiden Pleuelaugen-Mittelpunkte) ≈ 87,0 mm ???
- Auflagemass (Abstand Kurbelwellenachse zu Zylinderfuß-Anschraubfläche) ≈ 43,3 mm ???
- Dicke der Fußdichtung ≈ 0,3 mm ???
Wenn ich diese Daten mit den von mir gemessenen Positionen der Kanäle in mein Programm eingebe, wird der Überströmkanal nur zu 52% geöffnet, der Auslass zu 76%. Soll heißen, diese Ausführung wäre definitiv über den „verschobenen“ Zylinder gedrosselt.
Ich bin gespannt, ob jemand die genauen Daten des Perle Motors kennt.
Viele Grüße aus dem Vogelsberg Dieter