E.-Heinkel - ein Elektro-Heinkel für alle! :)

Motor-Vergaser-Antrieb
FelixZ
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E.-Heinkel - ein Elektro-Heinkel für alle! :)

Beitrag von FelixZ »

Servus miteinander,

nach dem Abschluss meines Masters in Maschinenwesen an der TU München (vergleichbar mit/lt Definition höher als Dipl.-Ing. Maschinenbau) habe ich ein Ingenieurbüro mit Werkstatt als Nebengewerbe angemeldet und suche quasi Arbeit bzw. sehe Arbeit, denke nach und will dann Arbeit erledigen.
Ich sehe Arbeit, wenn ich mit meinem Heinkel fahre.

Und zwar möchte ich mir dann schnellstmöglich aus einem alten Gerippe mit Karosserie einen zweiten Heinkel mit Elektroantrieb umrüsten und meine Bastelarbeit nach drei Verbesserungsrunden (ich komm zu den Heinkeltreffen und jeder soll so viel Senf abgeben, wie er will) zu einem marktfähigen Preis (<3000€ oder kA...? Was wäre euch sowas wert?) für die Masse anbieten und über den Heinkel-Club/die GmbH vertreiben (Herr Kurz weiß noch nix von seinem Glück xD). Was mir vorschwebt: 100 km Reichweite, 100 km/h max, Drosselung auf "125 ccm" für den 125er-Führerschein (Ziel: junge Leute fürs Heinkelfahren begeistern), Gewicht=Altmotor (für gleiche technische Daten, evtl. zweiter Akku für mehr Reichweite nachrüstbar). Das ganze möchte ich mir patentieren und schützen lassen, darum im folgenden nur gröbste Ideen:

1. Bestandsaufnahme: der Heinkelmotor ist gut. Ausgereift, erprobt, passt. Er kommt trotzdem raus, weil er mir bergab und beim Bremsen kein Benzin zurückgibt - der E-Motor macht das, er rekuperiert bzw. generiert wieder elektrische Energie. Das Einzige, was ich behalten werde, ist die Schwinge und der Antrieb ab Kettenritzel abwärts. Der Rest kommt raus.

2.Ich werde eine Halterung für die Schwinge konstruieren und bauen, welche die Schwinge genauso aufnimmt und führt, wie bisher das Motorgehäuse. Anschraubpunkte sind bei meinem 102-A1 vier Punkte am Rahmen, das Federbein bleibt unverändert. Für den Beginn plane ich eine Stahl-Schweißkonstruktion, für die Massenproduktion wird's ein Alu-Gussteil von einer mittelständischen Giesserei (PINTER GUSS in Deggendorf/Niederbayern, hab dort meine Masterarbeit geschrieben: https://www.pinterguss.de ).

3. An die Stelle des Getriebeausgangswelle kommt ein Elektromotor, der an die Schwinge geflanscht wird. Die Elektromotorwelle möchte ich mit einem (einstufigen) Planetengetriebe mit nachzurechnender Übersetzung i_PG ins Langsame übersetzen, das Ende dieser Getriebeausgangswelle bleibt in den Maßen unverändert zum Original. Der Sekundärantrieb bleibt gleich; ein Riemenantrieb sehe ich im Moment nicht vor, das kann sich aber noch ändern und wäre ja auch kein großes Ding mehr.

4. Hilfe benötige ich bei der Elektrotechnik ab Motorkabel bis Batterie und die Steuerung (Gasgriff bleibt, Gaszug wird ersetzt: "Gas by wire") und Ladeelektronik. Wer würde mir hier seine Hilfe anbieten? Bitte ab in die Kommentare oder PN mit TelNr.

Nun einen energiegeladenen Wochenstart, ich freue mich auf konstruktive (!) Vorschläge, Tipps, Hinweise, Anregungen und besonders auf die Erfahrungswerte der hier versammelten Schrauber- und Tüftlergemeinde. Feuer frei! :D

Mit elektrisierend-elektro-infizierten Grüßen

Felix Zehentmeier
GvO
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Re: E.-Heinkel - ein Elektro-Heinkel für alle! :)

Beitrag von GvO »

Aluguss würde ich persönlich hier nicht verwenden. Ein paar Laser geschnittene Bleche, vielleicht aus V2A sind schnell schnell zusammen gesteckt und verschweißt. Diese sind heutzutage sehr präzise und bezahlbar.

Elektronik ist das einfachste, wenn man im ersten Prototypen nicht gleich Rückgewinnung einbauen will.
Einen Brushless Motor nehmen, Regler anstecken und eine einfache Steuerung mit Arduino programmieren. Aus meiner Erfahrung sind das kaum über 200 Zeilen Code, selbst wenn man noch ein Display ansteuert.
Aus der Drohnen Umgebung sind hier dutzende Komponenten auf Ebay / Ali Express für wenig Geld zu bekommen und einfach Plug and Play.
Gas Zug wieder in eine Drehbewegung auf ein Poti umwandeln und schon geht's zur Probefahrt.

Das ganze zur Serienreife zu bringen, ist dann eine ganz andere Haunummer.
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anh
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Re: E.-Heinkel - ein Elektro-Heinkel für alle! :)

Beitrag von anh »

Erst einmal Respekt für die von Dir gestellt Aufgabe. Das Land braucht mutige Menschen.

Im kommerziellen Rollerumfeld gibt es eine Firma aus England (EvoRetroFit) die so einen Umbau für Vespa und Co anbietet. Die waren auf dem Altrollertreffen und auch in Köln bei der custom show von SC.

Im privaten Umfeld gibt es auch einige Umbauprojekte. Wenn Du aber gleich von Patentieren sprichst, wird die Zusammenarbeit sicherlich ohne gegenseitige rechtliche Absicherung nicht einfach.

Ich hoffe auch, Du hast genügend BWL drauf. Die meisten Projekte scheitern an den kaufmännischen Bedingungen.

Ich kann Dir gerne bei der Entwicklung Deines Businessplan über die Schulter schauen, zumal der Vertriebskanal der Shop werden soll ;)

Anh
Rued
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Re: E.-Heinkel - ein Elektro-Heinkel für alle! :)

Beitrag von Rued »

Wozu ein Getriebe und wozu Reku? Bringt beides nix bei deinen Anforderungen. Wie kommst du durch EMV und Zulassung? Gibts überhaupt irgendeine Nachfrage? Die Szene ist hier SEHR traditionell und auch "preisbewusst". :wink:
Rued
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Re: E.-Heinkel - ein Elektro-Heinkel für alle! :)

Beitrag von Rued »

Die Hauptthemen sind hier Vergaser und Zündungseinstellerei, ein Umbau geht in Richtung unerhört. Die Idee ist gut, doch die Welt nicht bereit :roll:
Ich würde meinen Elektroheinkel mit Standartkomponenten aus dem CityEL bauen, reicht und spart die EMV. Hab meinen auf Fremdmotor umgebaut weil ich sieben Fahrzeuge habe, und mein EL steht sich die Akkus kaputt ....
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Ingo Koch
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Re: E.-Heinkel - ein Elektro-Heinkel für alle! :)

Beitrag von Ingo Koch »

Als "Tesla Fanboy" werde ich natürlich sofort mir einen E-Heinkel zusammenbauen, sobald dieser erhältlich ist :D

Toller Plan, sind aber auch schon Einige dran verzweifelt. Ein laufender E-Tourist ist mir bekannt, dazu eine Kabine in den USA und natürlich die blaue RWE-Kabine.

Viel Erfolg bei deinem Projekt!
1. Vorsitzender Heinkel-Club Deutschland e.V.
FelixZ
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Re: E.-Heinkel - ein Elektro-Heinkel für alle! :)

Beitrag von FelixZ »

Vielen Dank für eure Antworten, ich setz mich mal hin und melde mich, sobald mal was konkreteres aufm Papier/in der Werkstatt vorhanden ist. Besonders dem Business-Angel schreib ich mal eine PN, denn ich möchte meine Arbeit schon auch versilbern und nicht mit „der Welten Lohn“ am Ende dastehen… ;-).

Beste Grüße!

Felix :-)
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heinkel-bernd
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Re: E.-Heinkel - ein Elektro-Heinkel für alle! :)

Beitrag von heinkel-bernd »

Servus Felix,

eine echte Herausforderung wäre es, wenn Du mit dem Heinkel gleich in Wasserstoff-Technologie
einsteigst, statt in den rohstoffverschwenderischen Batterie-Antrieb :wink:

Einem Ingenör ist doch nichts zu schwör :lol:
Viele heinkelige Grüße
BERND aus Bayreuth
Scoot-Bike
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Re: E.-Heinkel - ein Elektro-Heinkel für alle! :)

Beitrag von Scoot-Bike »

Moin.
Der Weg über den Wasserstoff, als Antrieb für einen Verbrennungsmotor, ist energetisch falsch.
Der Wirkungsgrad des Verbrennungsmotor ist einfach zu gering.
Die fünffache Menge an regenerativ erzeugter Energie, gegenüber einem Batterie-E-Fzg. würde gebraucht.
Die Lithium-Eisenphosphat Batterien werden demnächst ohne Lithium auskommen, weil Natrium das Lithium ersetzt.
In folge dessen werden die Batt. erheblich günstiger.
Zur E Heinkel Konstruktion:
2 Radnabenmotoren ( vorn + hinten ) mit Bremsen / Schwinge wie beim 50er Zündapproller ( Rahmenanlenkpunkte an den genannten 4 Bohrungen ) / den kompl. Motor-Tankbereich mit Batt. ausfüllen ( Im Beinschild geht auch noch was).
Bis dann.
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heinkel-bernd
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Re: E.-Heinkel - ein Elektro-Heinkel für alle! :)

Beitrag von heinkel-bernd »

Über Wiederverwertung und Recycling dieser Unmengen an ausgedienten Akkus machen sich anscheinend
nur Wenige Gedanken !
Beispiel aus einem anderen Bereich: Plastikberge in Entwicklungsländern und Plastik in den Weltmeeren :?
Da kommt es auf ein paar Millionen alte Akkus auch nicht mehr an.

Mit Wasserstoff-Technologie meinte ich natürlich Brennstoffzellen, die den Strom für den/die Elektromotor/en
liefern :wink:
Ich weiss, das steckt noch in der Entwicklungsphase und ist auch nicht ungefährlich. Deshalb wäre es ja die
richtige Herausforderung für Master Felix :idea:

Wenn das Energieproblem nachhaltig und umweltverträglich gelöst wäre, wäre ich auch für einen kräftigen Radnabenmotor,
der die Hinterachse direkt antreibt, sodass das originale Bremssystem erhalten bleibt und durch entfernen des Primärantriebs,
des Getriebes und des Sekundärantriebs auch sehr viel Reibungswiderstand entfällt :wink:
Ausserdem müsste am Fahrzeug selbst noch möglichst viel Gewicht reduziert werden.
Der Fahrzeugführer eingeschlossen :lol:
Viele heinkelige Grüße
BERND aus Bayreuth
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