Schlepphebel

Motor-Vergaser-Antrieb
Rollermarkus
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Re: Schlepphebel

Beitrag von Rollermarkus »

Hm, also irgendwas zwischen 8 und 10 bar scheint ok zu sein.
Motoglaser sagt 8 reicht, wegen der höheren Belastung des Kabinenmotors gg. dem Roller.

Meine Rep. Anleitung sagt auch 10,...
Ich nehm die 8bar kalt gemessen erstmal als korrekt an, warm wird es ja dann auch etwas mehr sein.

Jetzt wende ich mich erstmal dem Fiehkraftregler zu und der Vergaserabstimmung.
Den Motor anblitzen - wüsste ich im Moment nicht wie - da kommt man nicht dran, keine Chance...

Wen es interessiert: der Kolben hat einen Durchmesser von 69,45 und stammt von BMW
Die Ventile sind 0,5 mm im Durchmesser größer
manfred030

Re: Schlepphebel

Beitrag von manfred030 »

Hallo Markus,
mir scheint, Du spielst das "Versuchskanichen" für den Glaser Motor mit 69,5 er Kolben/Zylinder.
Hat Glaser denn mal gesagt, wie viele Motore mit diesem Umbau zufriedenstellend im Einsatz sind?
Grund: Vertretbar ist ein Durchmesser von max,68,5 da sonst zu wenig Fleisch zum Stößelkanal ist. Es ist auch zwingend notwendig eine Dichtung mit Kupferbrennsteg einzubauen.
Der hauptsächliche Grund ist aber, dass ein BMW Kolben ungeeignet ist, da der Hub nicht stimmt, d.h. der Kolben hält ca. 5mm vor den oberen Kante auf.Entweder muß ein passendes Pleul verbaut werden oder ein passender Kolben.Auch wenn der passende Kolben verbaut ist, sind noch weitere Änderungen erforderlich: Einlassventil mit 34/35er und Auslassventil mit 30er Durchmesser, Kolbentaschen angepasst. Einlasskanal aufgeweitet um einen guten Übergang zum 26er Vergaser zu schaffen, sonst gibt es Probleme mit der Benzinzufuhr. Auch der Anlasser kann Probleme machen beim Durchdrehen, daher sollte das Kabel mind. 10 Quadrat Durchmesser haben, um hier keinen "Spannungsverlust" zu haben.
Gruss
Manfred
Rollermarkus
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Re: Schlepphebel

Beitrag von Rollermarkus »

Hallo Manfred,

vielen Dank für Deinen Einwand,
Ich kann nicht bestätigen, daß der Kolben 5 mm vorher aufhört, vielleicht is es doch ein anderer Kolben?
Ich werde da bei Glaser nochmal nachfragen. Auf jeden Fall meinte er, daß ein 69,5er Zylinder noch ohne Probleme machbar sei ohne weitere Veränderungen.
Bei den Ventilen bin ich mir nicht sicher, vielleicht sieht man auf dem Bild, ob es die 30/32er sind.

Heute habe ich den Fliehkraftregler überprüft - anblitzen ging doch - auf der Hebebühne von unten sehr umständlich. Ergebnis war ok. Der ZZP wandert richtung früh.

Damit wäre der Motor technisch gesehen - in ordnung.

Ich vermute die Ursache der schwachen Leistung beim Vergaser. Könnte der originale 22er zu klein sein? Noch dazu mit der originalen 85er Hauptdüse?
Sollte ich vielleicht mal einen größeren Vergaser ausprobieren?
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Zylinder
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manfred030

Re: Schlepphebel

Beitrag von manfred030 »

Hallo Markus,
was ist das denn für ein Rand beim Kolben und die Taschen sind auch nicht zu erkennen, oder liegt das an der Aufnahme?
Bei Betrachtung der Ventile würde ich sagen, da sind keine wesentlich grösseren verbaut.
Auf jeden Fall brauchst Du einen grösseren Vergaser mit grösseren Düsen.
Frag doch mal Glaser, was für ein Vergaser dafür sein muss.
Das letzte Schleifmass lt. Heinkel ist 66,5 mm mit dem Originalvergaser 22mm Durchmesser.
Kann natürlich sein, dass Glaser die Kompression bewusst bei 8 bar gelassen hat, da sonst der Anlasser Schwierigkeiten macht?
Dann musst Du auch berücksichtigen, dass Du die Übersetzung ändern musst, sonnst dreht der Motor sich "tod".
Alles in allem finde ich das Ganze nicht gerade zufriedenstellend, denn Du bist ja bestimmt auch davon ausgegangen, dass der Umbau problemlos verläuft.
Wenn Du mehr wissen willst, ruf mich an. Siehe http://www.Heinkelfreunde-Rendsburg.de
Gruss
Manfred
Rollermarkus
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Re: Schlepphebel

Beitrag von Rollermarkus »

Danke für die Hilfe, auf das Angebot komme ich bestimmt zurück.

So "Problemlos" wie der Glaser mir das beschrieben hat scheint mir das mittlerweile auch nicht mehr.
Schade, sehr enttäuschend.
Ich werde zunächst den Vergaser größer abdüsen. Mal sehen was das bringt.

Einen größeren Vergaser erscheint mir eher sinnig zusammen mit einem größeren Ansaugkrümmer.
Die Kompression sollte ich durch eine dünnere ZK-Dichtung, da geht sicher noch was.

An die Roller-Übersetzung hatte ich auch schon gedacht, aber erst wenn Leistung da ist...:-)

Ich habe noch ein Bild vom Kolben gefunden.
Ein Bekannter gab mir den Hinweis, daß der vielleicht von der Isetta stammt?
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Kolben
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manfred030

Re: Schlepphebel

Beitrag von manfred030 »

Hallo Markus,

Dein Bekannter hat recht, aber der Isettakolben passt eben nicht! Wichtig ist außerdem, dass Du das "grosse" Lüfterrad hast, welches ja mehr und längere Schaufeln hat, denn sonst kriegst Du thermische Probleme. Unbedingt erforderlich deshalb auch, dass Zylinder +Kopf geschwärzt werden mit Thermolack. Und die Motorentlüftung muss vergrößert werden. usw.
Es sind also eine Menge Dinge zu beachten.
Ruf einfach mal an, dann könnenn wir Stück für Stück die Details durchgehen.
Noch einen schönen Abend.
Gruss
Manfred
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DER-SCHRAUBER
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Re: Schlepphebel

Beitrag von DER-SCHRAUBER »

Endet hier die Geschicht??
Es gibt eine Rückmeldung über Lösungen?
Was war/ist der Fehler?
Welche Verdichtung wurde nun gewählt?
Wie ist nun die Kompression?
Oder war es der Vergaser? Welcher ist nun drauf??

Fragen über Fragen die offenbleiben...

Gruss Markus
phenomeno
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Re: Schlepphebel

Beitrag von phenomeno »

heinkel-bernd hat geschrieben: 23.03.2013, 01:12 Servus Markus, BernSt und Hauke,

Das hat mich schon lange interessiert und habe die Gelegenheit genutzt, auf meinem alten Reißbrett
den unteren Ventiltrieb mit Papiermodellen zu rekonstruieren ! :idea:

Auf den unteren Aufnahmen sieht man, wie sich die Steuerzeiten durch die verschiedenen Schlepphebel
verschieben ! :wink: (SIBA öffnet und schließt früher bei Rechtsdrehung der Nockenwelle)
Die Öffnungszeiten und der Öffnungshub der Ventile bleiben dabei in etwa gleich !
Mit dem "SIBA"-Schlepphebel (bis 103 A-0) öffnet das Ventil schneller und ist dadurch warscheinlich
auch einem höheren Verschleiß unterworfen ! :?

Schema Nocke-Schlepphebel SIBA Kopie.jpg
Schema Nocke-Schlepphebel BOSCH Kopie.jpg
Habe auch die Stellung der Keilnut zu den Nocken und die Markierung zur Keilnut auf den Steuerrädern verglichen,
sind beide gleich !
Durch die asymmetrischen Nocken (BOSCH) öffnet das Ventil weicher, schließt aber genauso schnell wie bei der
symmetrischen !
Nockenwelle SIBA-BOSCH.JPG
An Markus:
Zm Leistungs-Defizit an Deinem Kabinenmotor kann ich nur das gleiche empfehlen wie BernSt schon
geschrieben hat !
Ein Tip noch:
So weit ich mich erinnere, ist der Nockenhub der Original-Nockenwelle (Tourist) 4,8mm.
Nockenhub 4,8 X Übersetzungsverhältnis der Kipphebel 1,25 = Ventilhub 6,0mm
Bei geöffnetem Ventildeckel könnte man diesen Ventilhub über dem Ventilschaft am Kipphebel messen !

Ich wünsche auch viel Erfolg bei der Fehlersuche ! :D
Dazu habe ich eine Frage lieber Bernd. Ich habe einen 103 A0. Somit mit Siba- Anlage. Verstehe ich das richtig, dass ich bei mir nur Schlepphebel mit gerader Fläche einbauen darf und keine mit gewölbter Fläche? Den Unterschied von den Nockenwellen erkennt man doch daran, dass das Steuerrad der Nockenwelle vom A0 Ausparrungen besitzt und das des A1/A2 nicht, richtig? Und wenn man auch eine Nockenwelle des A1/A2 in den A0 Motor einbaut, könnte man doch auch die gewölbten Schlepphebel nehmen, oder?

Noch eine Frage: Kann ich die geraden Schlepphebel vorsichtig nachschleifen? Was für ein Korn empfiehlt ihr?
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heinkel-bernd
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Re: Schlepphebel

Beitrag von heinkel-bernd »

Servus Denny,
phenomeno hat geschrieben: 01.03.2020, 21:47 Ich habe einen 103 A0. Somit mit Siba- Anlage. Verstehe ich das richtig, dass ich bei mir nur Schlepphebel mit gerader Fläche einbauen darf und keine mit gewölbter Fläche?
Wie ich in meinen Ventilerhebungskurven festgestellt habe, bekommt der Zylinder mit den ebenen
Schlepphebel eine minimal bessere Füllung (wirst Du aber an der Leistung nicht spüren).
Die gewölbten Schlepphebel kannst Du aber ruhig auch einbauen :D
phenomeno hat geschrieben: 01.03.2020, 21:47 Den Unterschied von den Nockenwellen erkennt man doch daran, dass das Steuerrad der Nockenwelle vom A0 Ausparrungen besitzt und das des A1/A2 nicht,
Nicht unbedingt ! Man kann die Steuerräder auf den versch. Nockenwellen tauschen.
Das Steuerrad des A-0 ist leichter und hat dadurch weniger "bewegte Masse" :wink:
Das Nockenwellenprofil für den A-0 ist symmetrisch, das für die Nachfolger nicht.
phenomeno hat geschrieben: 01.03.2020, 21:47 Und wenn man auch eine Nockenwelle des A1/A2 in den A0 Motor einbaut, könnte man doch auch die gewölbten Schlepphebel nehmen, oder?
Die A-1/A-2 Nockenwelle vom Club ist eine "Sportausführung" (habe ich in meinem A-0 sowie im A-2 Motor)
und hat etwas höhere Nocken. dadurch auch schon eine etwas höhere Zylinderfüllung :D
Natürlich kannst Du dann hier die zugehörigen Schlepphebel (gewölbt) nehmen.
phenomeno hat geschrieben: 01.03.2020, 21:47 Noch eine Frage: Kann ich die geraden Schlepphebel vorsichtig nachschleifen? Was für ein Korn empfiehlt ihr?
Wenn Du eine stationäre Bandschleifmaschine und die nötige Vorrichtung hast, die einen exakten Schliff
parallel zur Kipphebelachse ermöglicht, dann JA.
Körnung nehme ich zum Schleifen erst einmal ein gebrauchtes Band K 80, das Entgraten und den
Feinschliff erledige ich mit einer Satiniermaschine (ca K 240)

Es gab aber auch Schlepphebel mit hartverchromter Gleitfläche, da ist dann nichts mehr zu machen :?
Viele heinkelige Grüße
BERND aus Bayreuth
phenomeno
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Re: Schlepphebel

Beitrag von phenomeno »

Vielen lieben Dank für die Tipps!

Ich habe eine stationäre Bandschleifmaschine, aber eine Vorrichtung dafür habe ich (noch) nicht. Mal sehen ob ich mir etwas bauen kann.
Liege ich aber richtig, das ich die gehärtete Oberfläche so schnell nicht durchbrechen kann? Oder gibt es da eine Faustregel?

Hier mal die vorhanden Schlepphebel:

Es gibt welche mit Bohrung und welche ohne Bohrung auf der Aufliegefläche zum Nocken. Ich gehe fest davon aus, dass die Hebel mit Ölbohrung besser für Nocken und Auflagefläche sind.
Schlepphebel.jpg
IMG_20200303_180759.jpg
Ich denke diese beiden werde ich nochmal verbauen. Sie sehen gut aus und sind nur ganz minimal eingelaufen....wirklich minimal.
phenomeno hat geschrieben: 01.03.2020, 21:47 Es gab aber auch Schlepphebel mit hartverchromter Gleitfläche, da ist dann nichts mehr zu machen
Ich denke man erkennt diese am höheren Glanz?

Danke
Denny
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