Schlepphebel

Motor-Vergaser-Antrieb
Rollermarkus
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Re: Schlepphebel

Beitrag von Rollermarkus »

Jau, Chef ! ;-)
Endlich Feierabend, ab in die Werkstatt....

So, Ventilspiel ist geprüft, lag bei E 0,2 A 0,25; hab das mal korrigiert auf 0,15 und 0,2
Danach Ventilhub gemessen am Ventilteller oben: knapp unter 6 mm. Ein- und Auslass.

Kompression kommt morgen dran, die Batterie muß erst laden....


Die NW scheint ja damit ok.... :D


Achso Auspuff hatte ich mir eh vorgenommen - hatte den nur provisorisch geschweisst, da rieselts gewaltig drin...
Rollermarkus
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Re: Schlepphebel

Beitrag von Rollermarkus »

Ok, Batterie eingebaut. Weiter.

Kompression 8,0 bar
Zündung steht auf 0,5 mm vor OT

Soweit passt doch alles, oder?
Kann ja jetzt nur noch am Vergaser liegen...
Ich werde den 2. Vergaser (original BING) mal überholen lassen und den ausprobieren.

Der Fliehkraftregler geht m.E. nach etwas schwergängig. Ich kenne das von meinen anderen Roller, daß der extrem leichtgängig, ja sogar schon fast klappert.
Wie leicht muß der gehen?
Curdin
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Re: Schlepphebel

Beitrag von Curdin »

heinkel-bernd: Der Kompressionsdruck "super" ist keine aussagekräftige Größe ! Er muß beim Heinkel-Motor mind. 9 bar
betragen
Da liegt sicher der Hund begraben, dass dein Motor nicht zieht.
Die Frage ist nun, woran liegst? Zylinderkopf ist neu überholt und sollte ok sein. Kopfdichtung pfeift durch? Oder hast du eventuell eine zu dicke Zylinderfussdichtung erwischt. Das würde den Zylinder anheben und somit zu wenig Kompression ergeben. Kolbenringe sind neu? Die Kolbenringstösse befinden sich nicht auf einer Linie im Kolben sondern verteilt auf dem Durchmesser?

Ich denke du musst den Kopf nochmals runter nehmen und nachsehen. :(

curdin
Rollermarkus
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Re: Schlepphebel

Beitrag von Rollermarkus »

Upps, stimmt 8 bar ist zu wenig.

Alle Teile waren neu verbaut, Zylinderkof frisch überholt.
Die Kolbenringstöße habe ich auf je 120° verteilt

Fussdichtung ist standard 0,7 mm - die war beim Glaser Satz dabei.
Und auch eine ziemlich fette 1,5 mm dicke Zylinderkopfdichtung. Vielleicht zu dick?

Gut daß ich vom Zusammenbau Fotos gemacht habe.
Ist der Abstand vom Kolbenboden zum Zylinderkopf nicht was viel?
Soll/kann ich auch eine dünnere Zylinderkopfdichtung verwenden?
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heinkel-bernd
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Re: Schlepphebel

Beitrag von heinkel-bernd »

Servus lieber Rollermarkus,

der Nockenhub und damit auch der Ventilhub von knappen 6 mm sind zwar o.k., das heißt aber
immer noch nicht, daß die Steuerzeiten der Ventile stimmen (Markierung KW-Rad zu Steuerrad).
Das nur nochmal so nebenbei ! :?

Wenn ich mir aber Dein Foto ansehe, schätze ich, daß das Maß von der Kolbenkante bis zur Dichtungs-Oberkante
mindestens 4 mm beträgt !
Bei einem Kolbendurchmesser von 64 mm und einem Zylinderkopf vom 175erMotor komme ich
in diesesm Fall rechnerisch auf eine Verdichtung von 6.7 : 1 :( Und was will der Heinkelmotor ??

Absenken kann man den Zylinder, indem man die Fußdichtung weglässt und die Dichtfläche mit
Silikon-Dichtmasse abdichtet ! Bringt schon mal 0,7 mm
Als Kopfdichtung müsste man anstelle der 1,5 mm Dichtung eine Kupferdichtng mit 0,4 mm nehmen !
Bringt auch noch 1,1 mm, sind zusammen 1,8 mm ! Diesen Wert von dem geschätzten Wert von 4 mm
abgezogen ergibt jetz einen Abstand von 2,2mm !
Damit komme ich rechnerisch auf eine Verdichtung von 7.57 : 1 :D
Diese Berechnung beruht auf einer Schätzung anhand Deines Fotos !
Unter diesem Link findest Du eine Anleitung zum Berechnen der Verdichtung:
http://www.pteng.de/heinkel/antrieb/antrieb.htm
Gehe auf HEINKEL >Antrieb > Tuning > Verdichtung
Das Volumen des Hohlaumes (Kalotte) im Zyliderkopf habe ich anhand eines gut erhatenen 175er Zylinderkopfes
unter Abzug der Wölbung eines NÜRAL-Kolbenbodens mit 61,5 mm ermittelt und betragt ca 23 ccm !

Nach dem "Absenken" des Zylinderkopfes muß (gerade beim Glaser-Umbausatz) sichergestellt werden,
daß beim Kolben O.T. (wenn beim Überschneiden die Ventile unter Spannung stehen) die Ventile noch genug
Spielraum zum Kolbenboden besitzen ! :shock:

Ich betone nochmals, daß meine Berechnung auf einer Schätzung beruht und nicht unbedingt mit
den Verhältnissen an Deinem Motor übereinstimmt !
Viele heinkelige Grüße
BERND aus Bayreuth
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BerndSt
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Re: Schlepphebel

Beitrag von BerndSt »

Hallo Bernd,
Hallo Markus,

na, da kommen wir der Sache doch schon näher. :)

Bernds Ausführungen ist aus meiner Sicht nur wenig hinzuzufügen (vorausgesetzt, Dein Foto ist auch wirklich bei OT-Stellung des Kolbens aufgenommen worden!). Zur Messung des Abstand zwischen den Ventilen und dem Kolbenboden (nach Verringerung der Dichtungsstärken) könnte ich noch den Trick mit dem "Plastelin" beitragen. Also: (wenig) Knetmasse in die Vertiefungen für die Ventile auf dem Kolbenboden anbringen, Zylinderkopf montieren, Motor von Hand vorsichtig durchdrehen, Zylinderkopf wieder abnehmen, Knete vorsichtig entfernen, mitten durch schneiden und messen. Dann hat man den Freiraum zwischen offenem Ventil und Kolbenboden ziemlich genau.

Eine generelle Frage noch dazu: wie viel Abstand ("Luft") wird als ausreichend angesehen? Pteng schweigt sich dazu leider aus. Genügt es, wenn die Ventile nur ein paar Zehntel Luft zum Kolbenboden haben, oder sollte sich der Abstand eher in einen Größenordnung von Millimetern bewegen? (Interessehalber, weil mein Motor auch gerade auf der Werkbank liegt und auf seinen neuen Zylinder mit geplantem Kopf und neuen Dichtungen wartet).

Und an Markus noch der Tipp, den Brennraum - wie bei Pteng beschrieben - nach Abschluss der Arbeiten am besten auszulitern. Genauer kannst Du das tatsächliche Verdichtungsverhältnis am Ende Deiner Arbeiten nicht bestimmen. Und wenn der Motor eh schon ausgebaut ist, ist das eine Sache von wenigen Minuten.

Viele Grüße,
Bernd
SNAFU!
manfred030

Re: Schlepphebel

Beitrag von manfred030 »

Moin,
noch ein paar Anmerkungen.
Beim 64er Glaser Zyklinder ist ja der Trick, dass der Zylinder nicht durchgeschliffen/gehont wird, sondern oben noch ca. 1,5 mm Rand stehen bleiben, sonst wäre fast kein Brennsteg mehr da. Bisher kenne ich das so, dass Glaser eine Dichtung 0,75 mit Kupfersteg mitliefert. Zu beachten ist noch, wenn im Zylinderkopf grössere Ventile verbaut sind, z.B. 30/32er, müssen die Kolbentaschen nachgearbeitet (vergrössert) werden, da sonst die Ventile aufsetzen. Fussdichtung normal.
Wenn ich mir das Foto betrachte, ist dass ja auch kein 175er Zylinder sondern ein 200er von der Kabine oder?

Gruß
Manfred
Rollermarkus
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Re: Schlepphebel

Beitrag von Rollermarkus »

Ich glaube wir bewegen uns in die falsche Richtung.

Es handelt sich um eine 200er Kabine mit 240er Glaser Satz.
Die Kolbentaschen wurden nachgearbeitet, damit die größeren Ventile Platz haben.
Fussdichtung standard 0,7
Kopfdichtung 1,5 kupfer.
Ventilspiel uns Steuerzeiten stimmen - ich habe die beiden Zahnräder richtig zueinander eingebaut.

Der Motor der Kabine hat normal sowieso nur 8 Bar, wg. der höheren Belastung.
Ich habe kalt gemessen: 8,0 bar.

Also völlig in ordnung. Das bestätigte auch ein weiteres Telefongespräch mit Motoglaser.

Ich habe mal den Fliehkraftregler untersucht - meiner Empfindung nach ist der etwas schwergängig.
mal sehen, ob ich den was leichtgängiger bekomme....
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BerndSt
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Re: Schlepphebel

Beitrag von BerndSt »

Hallo Markus,

hast Du vielleicht eine Zündzeitpunktpistole (Stroboskop), oder kannst Dir eine ausleihen? Damit kannst Du die korrekte Funktion des Fliehkraftverstellers am sichersten prüfen. In diesem Video wird gezeigt, wie es geht: http://www.youtube.com/watch?v=ZKM6GzRV ... e=youtu.be. (Ich gebe allerdings offen zu, dass ich nicht weiß, ob man bei der Kabine mit dem Strobo an die Zündung ran kommt, ohne den Motor ausbauen zu müssen - würde mich aber wundern, wenn einen derartige Standard-Wartungsarbeit bei eingebautem Motor nicht machbar wäre).

Ob die im Video gezeigte Kennlinie auch für den Kabinenmotor korrekt ist, weiß ich leider auch nicht. Aber falls Dein Fliehkraftversteller nicht korrekt funktionieren sollte, wirst Du es mit dem Strobo bestimmt erkennen können (die Kennlinie sollte zumindest ähnlich aussehen, denke ich).

Wenn Du an den Fliehkraftversteller ran musst, empfehle ich Dir, ihn nicht nur gängig zu machen, sondern bei dieser Gelegenheit auch gleich die beiden Federn auszutauschen. Die kosten fast nichts, gehören aber in jedem Fall zu den "üblichen Verdächtigen".

Übrigens steht in der Montageanleitung der Kabine, dass der Kompressionsdruck beim 200er Motor 10 atü ist (warm gemessen) bei einem Kompressionsverhältnis von 1:6,8. 10 atü wären immerhin 11 bar. Wenn aber Motoglaser Dir gesagt hat, dass 8 bar (kalt) für den 240er OK sind, dann sollte dieses Thema damit erledigt sein. Aber reagiere nicht gleich auf die Kollegen sauer, die Dir helfen wollen - einige haben sich ziemliche Mühe gegeben, Dein Problem zu analysieren, und das solltest Du meiner Meinung nach auch anerkennen.

Viele Grüße,
Bernd
SNAFU!
manfred030

Re: Schlepphebel

Beitrag von manfred030 »

Moin Markus,
mich würde mal interessieren, was der Kolben für einen Durchmesser hat und wie gross die Ventile sind?

Gruß
Manfred
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