Leidiges Vergaser Thema

Motor-Vergaser-Antrieb
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Bernd Hünten
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Re: Leidiges Vergaser Thema

Beitrag von Bernd Hünten »

Heute habe ich den Dellorto PHBL 22 AD eingebaut. Zuerst habe ich wie Heinkel-Bernd vorgeschlagen hat, die beiden Düsen ausgetauscht, die ich gleich mitbestellt hatte. Das Schwimmergehäuse lässt sich leicht ausbauen, die Düsen leicht tauschen, nur bei Zusammenbau muss man darauf achten, dass der Schwimmer richtig arbeitet. Am besten schüttelt man den Vergaser leicht, um das Klacken der Schwimmer zu hören.
Der Vergaser hat auf der Krümmerseite einen Plastikeinsatz, der für den Heinkel im Durchmesser ca. 3/10 mm zu eng ist. Das muss man am Krümmer nachmessen, da die heute doch nicht mehr passgenau sind. Ich habe 4 Krümmer liegen, die alle verschiedene Werte haben. Ich kann den Plastikeinsatz leider nicht ausdrehen, also habe ich das mit dem Multitool gemacht. Der Vorgang (schleifen, probieren, schleifen,..) hat längere Zeit in Anspruch genommen, da ich sehr vorsichtig gearbeitet habe, denn Spiel muss man wegen der Nebenluft unbedingt vermeiden!
Als nächstes passt die Länge des Gaszuges nicht, er hat zuviel Spiel.
Zuerst habe ich ein Stück Bowdenzughülle von einem alten Bowdenzug auf 3,5 mm aufgebohrt, damit die Seele da durch passt. Dann den Überwurf am Ende entfernt, einen anderen Überwurf zum Verbinden der Hüllen genommen und das erste Teil wieder vorne draufgedrückt. Damit war ich aber nicht zufrieden, da die Überlappung zu kurz ist..
Ich habe dann eine 8er Schraube mittig mit einem 4mm Bohrer durchbohrt und den Kopf entsprechend vertieft. In die normale Verstellschraube habe ich ein 8 er Gewinde geschnitten (Vorsicht!) und dort die 8 er Schraube eingedreht und eingeklebt. Die Gewindelänge der Schraube habe ich auf 11 mm abgelängt, die normale Verstellschraube war dabei halb herausgedreht.
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Am Vergaser habe ich den Benzinschlauchanschluss ausgewechselt.
Mitbestellt hatte ich gleich einen passenden Luftfilter. Eine Probefahrt fehlt noch, aber in kaltem Zustand läuft der Motor besser als vorher. Auch bei 900 Umdrehungen läuft der Motor rund. Die Leerlaufdrehzahl stelle aber höher ein. Ein Heinkelmeister hat mir in den 60 ern gesagt: "Wenn die Ladekontrollleuchte anfängt dunkler zu werden, ist die Drehzahl richtig." Wenn man den Gasgriff ruckartig hochdreht, folgt der Motor willig!
So sieht das Ergebnis aus.
k-20240514_164713.jpg
Dieser Heinkel war 1966 mit mir auf dem Mulhacen (Spanien 3481 m). Inzwischen über 150 000 Heinkelkilometer.
Rued
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Re: Leidiges Vergaser Thema

Beitrag von Rued »

Die Verstellschrauben gibts aber auch einfach im Netz zu kaufen, in jeder erdenklichen Länge und auch abgewinkelt. Beim Luffi würde ich einen K+N nehmen, der hält und filtert besser und länger.
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heinkel-bernd
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Re: Leidiges Vergaser Thema

Beitrag von heinkel-bernd »

Und immer diese "Schlauch-Würger"
einen unpassenden schlauch wird man mit einem Schlauchbinder nie 100%ig dicht bekommen :cry:
Wenn das Schlauchende zu weit ist bringt ein Schlauchbinder Falten in die Verbindung, was nie dicht werden wird :?
Ein passender Schlauch der straff auf den Anschlussnippel passt braucht keinen" Schlauch-Würger",wenn in der Leitung kein
Überdruck herrscht :wink:
Solche Schlauchverbindungen lassen sich mit einer Schraubenzieher-Klinge am leichtesten abdrücken anstatt abziehen .
das sieht man gut an der Funktion eines Kabelziehstrumpfes :idea:
Kabelziehstrumpf.png
Viele heinkelige Grüße
BERND aus Bayreuth
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Bernd Hünten
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Re: Leidiges Vergaser Thema

Beitrag von Bernd Hünten »

Bernd, der Schlauch ist neu und sitzt stramm drauf. Ich habe auch den passenden Anschluss für den Vergaser gekauft. Seitdem ich in den 60 ern einen verstopften Tankdeckel hatte und bei großer Hitze der Schlauch vom Vergaser rutschte, bin ich vorsichtig geworden.
Rued, danke für deinen Tipp, ich werde ihn befolgen. Der Luftfilter ist ein Pollini, ich sehe da keinen Unterschied zu meinen K+N Filtern.
Bernd
Dieser Heinkel war 1966 mit mir auf dem Mulhacen (Spanien 3481 m). Inzwischen über 150 000 Heinkelkilometer.
Scoot-Bike
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Re: Leidiges Vergaser Thema

Beitrag von Scoot-Bike »

Moin.
Beim Heinkel hat der orginale Bing-Vergaser den Benzinschlauchanschluß unten an der Schwimmerkammer.
Bei einer Siphonbildung in der Benzinltg. kann sich oberhalb der Senke im Siphon auf der Tankseite eine Luftblase bilden.
Dies ist zu vermeiden.
Bis dann.
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heinkel-bernd
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Re: Leidiges Vergaser Thema

Beitrag von heinkel-bernd »

Wenn die Belüftung der Schwimmerkammer frei ist (im Deckel der Schwimmerkammer), dürfte ein "Syphon"in der Benzinleitung nicht stören :?
Viele heinkelige Grüße
BERND aus Bayreuth
Scoot-Bike
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Re: Leidiges Vergaser Thema

Beitrag von Scoot-Bike »

Moin.
Wenn die Belüftung nicht frei ist, dann "dürfte" das ein echtes Problemsein.
Bis dann.
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Werner
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Re: Leidiges Vergaser Thema

Beitrag von Werner »

Welche Senke? Welcher Syphon? Wenn Benzin im höher als der Vergaser liegenden Tank ist dann wird auch der Vergaser gefüllt. Luftblase hin oder her. Und wenn die Belüftung im Deckel verstopft ist läuft er eh nicht gescheit
Totty_2
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Re: Leidiges Vergaser Thema

Beitrag von Totty_2 »

So, ich nu wieder
Der Adapterstutzen ist leicht aufgebohrt, vom Fachmann und mit 2 Komponentenflüssigmetall
mit dem Ansaugstutzen verklebt. Hatte den Sinn, weil der Gummischlauch nicht dicht zu kriegen war und egal was ich veranstatltet
habe immer irgendwo Nebenluft gezogen wurde.
Der Hobel läuft jetzt proper zumindest im Teilast.
Wie Bernd mit der 100 er HD klar kommt ist mir schleierhaft, ich bin mittlerweile bei ner 115er HD und damit geht es einigermaßen.
Sobald ich aber über einem bestimmten Punkt am Gasgriff hinaus komme, geht die Drehzahl runter. Witzigerweise dreht der Motor bei langsamen Gasgeben bis zum Ende hoch.
Schwimmer kann ich ausschließen, der ist neu. Die Nadel steht derzeit auf der höchsten Einstellung. Wie gesagt, der Hobel läuft im Teillast super,
da meint man einen größeren Motor unter dem Hintern zu haben, zieht richtig ab. Am Berg ist das aber eher doof, da braucht es etwas mehr Gemisch.
Jemand ne Idee?
Gruß
Totty
Thomas
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Re: Leidiges Vergaser Thema

Beitrag von Thomas »

Hallo Totty_2,
Du beschreibst ein Problem mit dem neuen Vergaser, dass doch eigentlich auch das Eingangsproblem von diesem Thema war!?
Ich bin dem Ganzen jetzt gefolgt, weil ich auch dieses Problem habe, dass mein Pallas-Vergaser 20/12 P am 102-A1 sauber Gas annimmt, dann aber bei höherer Drehzahl zusammenbricht. Das geschieht so ab Tempo 70 oder wenn ich etwas schärfer anfahre auch schon im zweiten Gang. Ich will also schneller beschleunigen und dann bricht die Drehzahl ein, als ob da ein Begrenzer verbaut wäre. Ich habe den Vergaser komplett gereinigt (Ultraschall), alle Düsen und Löcher kontrolliert (die vier am Beschleuniger-Kolben sind auch frei), komplett neue Dichtungen eingebaut (auch das Plättchen), aber leider ist das Problem nach wie vor vorhanden. Die Nadel am Schieber ist in der mittleren Stellung. Ich bin total Ratlos und hatte kurz die Hoffnung, dass mit einem neuartige Vergaser alles gut würde, was offensichtlich nicht der Fall ist.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass der irgendwo falsch Luft zieht, denn das geschieht nur unter Last, im Leerlauf kann ich so rasant Gas geben wie ich möchte, da läuft alles super!

Ich bin nun total Ratlos!

Gruß, Thomas
Beste Grüße,
Thomas
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